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Erkundung des Paquis-Viertels in Genf: Internationale Lebendigkeit und Charme am rechten Ufer des Sees

Diesmal hatte ich das Glück, im Juli das Genfer Paquis-Viertel zu besuchen, das am rechten Ufer des Genfersees liegt. Dieses internationale, lebendige Viertel hat einen ganz besonderen Charme. Von den Paquis-Bädern über das Brunswicker Denkmal bis hin zum Genfer Völkerbundpalast, jedes Detail fasziniert und bietet eine neue Perspektive auf die Stadt.

Paquis-Bäder: Erfrischung am Genfersee im Herzen der Stadt

Im Hochsommer, wenn die Temperaturen steigen, sind die Paquis-Bäder ein wahres Paradies. Diese öffentlichen Seebäder befinden sich direkt am Ufer des Genfersees und sind nicht nur bei Einheimischen, sondern auch bei Touristen sehr beliebt. Der 7. Monat des Jahres war besonders warm, und die kühlen Wellen des Sees boten eine willkommene Abkühlung.

Die Paquis-Bäder sind mit allem ausgestattet, was man für einen entspannten Tag am Wasser braucht: Liegestühle, Sonnenschirme und sogar eine Sauna, die direkt am See liegt. Ich habe den ganzen Morgen dort verbracht, mich in der Sonne gesonnt und gelegentlich ins erfrischende Wasser getaucht. Die Atmosphäre war unglaublich entspannt, die Menschen freundlich und das Wasser glasklar – perfekt, um zu schwimmen oder einfach auf einer Luftmatratze zu treiben.

Besonders schön ist es, am frühen Abend dort zu sein, wenn die Sonne über dem See untergeht und die sanften Wellen das Licht in goldenen Tönen reflektieren. Ein wahrhaft magischer Moment.

Das Brunswicker Denkmal: Ein gotisches Juwel am Seeufer

Nicht weit von den Paquis-Bädern entfernt befindet sich das Brunswicker Denkmal (Monument Brunswick). Dieses beeindruckende Bauwerk im neugotischen Stil wurde zu Ehren von Herzog Karl II. von Braunschweig errichtet, der Genf in seinem Testament eine beträchtliche Summe hinterließ. Das Monument thront in einem kleinen, gepflegten Park direkt am See und ist ein wahrer Blickfang.

Die Architektur des Denkmals hat mich tief beeindruckt. Es ist mit feinen Details verziert, die an die gotischen Kathedralen Europas erinnern. Die Lage am Seeufer verleiht dem Denkmal eine ruhige, fast spirituelle Atmosphäre, die sich besonders an sonnigen Tagen zeigt, wenn sich das Licht auf den Marmorsäulen bricht.

Pointe de la Jonction: Wo zwei Flüsse aufeinandertreffen

Ein weiteres faszinierendes Highlight in Genf ist der Punkt, an dem sich der blaue Rhône und der braune Arve-Fluss treffen – Pointe de la Jonction. Dies ist ein Naturwunder, das nicht viele Städte zu bieten haben. Die beiden Flüsse strömen nebeneinander, ohne sich sofort zu vermischen, was eine markante Grenze zwischen den beiden Wasserfarben bildet. Dieses Naturschauspiel ist nicht nur beeindruckend anzusehen, sondern bietet auch zahlreiche Freizeitmöglichkeiten.

Viele Menschen kommen hierher, um zu entspannen, ein Picknick zu machen oder verschiedene Wassersportarten auszuprobieren, wie Kajakfahren oder Stand-Up-Paddling. Es ist der perfekte Ort, um einen ruhigen Nachmittag in der Natur zu verbringen und gleichzeitig den Kontrast zwischen den beiden Flüssen zu genießen.

Bois de la Bâtie: Ein Wald in der Stadt

Nicht weit von der Jonction entfernt befindet sich der Bois de la Bâtie, ein großer Stadtwald, der sich perfekt für Spaziergänge oder Radtouren eignet. Die Bäume spenden angenehmen Schatten, und die Wege sind gut gepflegt. Während meiner Wanderung durch den Wald hatte ich das Gefühl, weit weg von der Hektik der Stadt zu sein, obwohl das Zentrum von Genf nur wenige Minuten entfernt war.

Im Bois de la Bâtie gibt es auch einen kleinen Tierpark, der besonders bei Familien mit Kindern beliebt ist. Hier können Besucher Tiere beobachten, die in der Region heimisch sind, und sich in der grünen Oase der Stadt erholen.

Das Quartier des Nations: Internationale Diplomatie hautnah erleben

Das Quartier des Nations ist das Herzstück der internationalen Präsenz Genfs. Hier befinden sich zahlreiche internationale Organisationen, darunter der Palais des Nations, der Sitz der Vereinten Nationen in Genf. Als ich vor dem imposanten Gebäude stand, konnte ich die Bedeutung dieses Ortes regelrecht spüren. Es war beeindruckend zu wissen, dass hier täglich Entscheidungen getroffen werden, die die ganze Welt betreffen.

Vor dem Palais steht das berühmte Kunstwerk „Broken Chair“, eine riesige Holzskulptur in Form eines Stuhls mit einem abgebrochenen Bein. Diese Skulptur ist ein Symbol gegen Landminen und erinnert daran, wie wichtig der Kampf für Frieden und Sicherheit in der Welt ist. Dieser Moment der Besinnung brachte mich zum Nachdenken und verstärkte meinen Respekt vor den diplomatischen Bemühungen, die hier geleistet werden.

Der Botanische Garten: Ein Paradies für Naturliebhaber

Nach meinem Besuch im Quartier des Nations führte meinWeg in den Jardin Botanique, den botanischen Garten von Genf. Der Garten beherbergt Tausende von Pflanzenarten aus aller Welt, die in liebevoll gestalteten Beeten und Gewächshäusern präsentiert werden. Besonders beeindruckt war ich von den verschiedenen Themengärten, darunter ein wunderschöner Alpengarten, der die Pflanzenwelt der Schweizer Berge zeigt.

Ich verbrachte Stunden damit, die Pfade des Gartens zu erkunden, die vielen exotischen Blumen und Bäume zu bewundern und die friedliche Atmosphäre zu genießen. Der Jardin Botanique ist nicht nur ein Ort der Schönheit, sondern auch des Lernens. Überall im Park gibt es informative Schilder, die die botanischen Wunder erklären, die hier ausgestellt sind.

Das Grottes-Viertel: Kunst, Kultur und ein Hauch von Boheme

Ein weiterer interessanter Teil von Genf ist das Grottes-Viertel, bekannt für seine alternativen, kreativen Vibes. Die Architektur hier ist anders als im restlichen Genf – bunt, unkonventionell und oft mit Graffiti verziert. Besonders auffällig sind die sogenannten „Schtroumpfs“-Gebäude, deren Design stark von der Gaudí-Architektur in Barcelona inspiriert ist. Diese surrealen Wohnblöcke ziehen Architektur- und Kunstliebhaber aus aller Welt an.

Das Viertel ist zudem ein Zentrum für alternative Kultur und bietet zahlreiche kleine Galerien, Cafés und kreative Werkstätten. Während meines Spaziergangs durch die engen Gassen entdeckte ich viele interessante Kunstprojekte und konnte das kreative Flair des Viertels aufsaugen.

Carouge: Ein Hauch von Italien in Genf

Am Stadtrand von Genf liegt das charmante Carouge-Viertel, das mich mit seinem südländischen Flair überrascht hat. Carouge wurde im 18. Jahrhundert von den Savoyern erbaut und erinnert stark an eine italienische Kleinstadt. Die kleinen Plätze, Cafés und pastellfarbenen Häuser haben einen einzigartigen Charme, der sich deutlich von der restlichen Stadt abhebt.

Ich schlenderte durch die schmalen Straßen, genoss das mediterrane Ambiente und machte Halt in einer der vielen kleinen Boutiquen, die handgemachte Waren verkaufen. Am Abend verwandelte sich das Viertel in einen lebhaften Ort mit vielen Bars und Restaurants, die köstliche mediterrane Speisen servierten. Es war ein wunderbarer Ort, um den Tag ausklingen zu lassen.

Der Mont Salève: Genfs Hausberg und Naturparadies

Ein weiteres Highlight meiner Reise war der Ausflug auf den Mont Salève, der auch als „Balkon von Genf“ bekannt ist. Der Berg befindet sich nur wenige Kilometer außerhalb der Stadt, und die Fahrt mit der Seilbahn auf den Gipfel dauerte nur wenige Minuten. Von oben hat man eine spektakuläre Aussicht auf Genf, den Genfersee und sogar die schneebedeckten Gipfel des Mont Blanc in der Ferne.

Für Outdoor-Enthusiasten bietet der Mont Salève zahlreiche Aktivitäten, von Wandern und Mountainbiking bis hin zu Gleitschirmfliegen. Ich entschied mich für eine entspannte Wanderung und genoss die friedliche Natur und die frische Bergluft. Am Gipfel gibt es auch ein Restaurant, wo ich bei einem Kaffee die atemberaubende Aussicht auf die Stadt und die Alpen genießen konnte.

Paquis – ein lebendiges und vielfältiges Viertel

Das Paquis-Viertel in Genf ist weit mehr als nur ein internationaler Treffpunkt. Es ist ein Ort, an dem sich Natur, Kultur, Geschichte und Diplomatie auf faszinierende Weise vereinen. Von den entspannten Paquis-Bädern über historische Denkmäler bis hin zu kulturellen Hotspots und Outdoor-Abenteuern – hier gibt es für jeden etwas zu entdecken.

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